Appollonios Aufsatz

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Appollonios Aufsatz

Beitragvon Brakbekl » So 9. Sep 2012, 13:30

Hallo, wenn man diesen recht flüssig geschrieben Aufsatz unseres Bloggers Appolonios liest ...

http://kalliopevorleserin.wordpress.com ... die-juden/

... glaubt man "die Juden" nicht wiederzukennen und fühlt sich unangenehm an den 3. Sittenkomplex erinnert und es schwant einem der Gedanke, daß Ethik vielleicht doch etwas mit Geographie zu tun hat.

Zum Schlußzitat von Jadin, meine, ich, daß dieser berühmt Archäologe irrt. Er verwechselt die Steine mit den Ideen.
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Re: Appollonios Aufsatz

Beitragvon Apollonios » Di 11. Sep 2012, 00:02

Erstens verbitte ich mir das Possessivum, ich bin keinesfalls "dein".
Zweitens hat es wenig Sinn, dir zu empfehlen, den Aufsatz einfach noch mal zu lesen, um ihn zu verstehen.
Drittens ist Yigael Yadin um Längen gescheiter als du.
Viertens wäre es schön, wenn wenigstens mein Nick richtig geschrieben wäre.
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Re: Appollonios Aufsatz

Beitragvon Martinus » Di 11. Sep 2012, 04:42

Ein sehr lesenswerter Artikel, aber die letzte Aussage über das, was von den Römern geblieben ist, kann ich nur als Witz oder Provokation empfinden.
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Re: Appollonios Aufsatz

Beitragvon Zythophilus » Di 11. Sep 2012, 06:50

... trug sogar den Namen des Kaisers Flavius

Dass er diesen Namen trug, ist nicht als Ehrerbietung o.ä. zu sehen. Als ursprünglicher Kriegsgefangener, der später offensichtlich das römischer Bürgerrecht erhielt, bekam er dieses cognomen automatisch.
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Re: Appollonios Aufsatz

Beitragvon Zythophilus » Di 11. Sep 2012, 07:03

Die als Abschluss gebrachte Aussage Yadins erinnert ein wenig an die folgende Szene http://www.youtube.com/watch?v=BbOedZN3Sb4.
Für Juden sind die wenigen erhaltenen Zeugnisse ihrer Geschichte natürlich äußerst wichtig. Der in römischer Zeit unbedeutende Landstrich mit seinen Steinhaufen wäre freilich für Nicht-Juden nicht besonders interessant, wenn nicht dort das Christentum entstanden wäre. Die letzte Aussage ist daher als Meinung eines gläubigen Juden und israelischen Patrioten zu sehen; wissenschaftlichen Kriterien hält sie wohl nicht stand.
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Re: Appollonios Aufsatz

Beitragvon Apollonios » Di 11. Sep 2012, 07:43

Die Frage stellt sich mir, ob man Israelis, denen etwas an ihrem Land liegt, zitieren darf.
Ich hätte nie gedacht, daß das für dies Forum ein Problem sein könnte. Ich verstehe Yadins Aussage als durchaus realistisch: in Israel wohnen heute nun einmal keine Römer, wohl aber Juden. Auch wenn ich langsam und widerwillig dahin komme zu glauben, daß diese Tatsache nicht von allen Forenteilnehmern gern gesehen wird.

Zythophilus, Dank für den Hinweis mit dem Namen, die Stelle werde ich berichtigen.
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Re: Appollonios Aufsatz

Beitragvon Brakbekl » Di 11. Sep 2012, 08:26

Mich dünkt, daß man hier im Forum jeden zitieren darf, ob ihm nun an seinem Lande etwas liegt oder nicht und das diese Tatsache auch für niemanden hier ein Problem darstellt. Ebenso liegt es allerdings in der Freiheit des Forums, diese Zitate zu diskutieren. Allerdings haben in Deutschland sehr viele die Faschismuskeule derart verinnerlicht, daß sie sofort auf Antisemitismus schließen, wenn jemand auch nur einen Hauch von Kritik an irgendetwas äußert, was sich irgendwie mit Israel in Verbindung bringen läßt. Ich finde, man sollte sich von der Bedienung solcher Tabus fernhaften.
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Re: Appollonios Aufsatz

Beitragvon Apollonios » Di 11. Sep 2012, 10:35

brakbekl hat geschrieben:Allerdings haben in Deutschland sehr viele die Faschismuskeule derart verinnerlicht, daß sie sofort auf Antisemitismus schließen, wenn jemand auch nur einen Hauch von Kritik an irgendetwas äußert, was sich irgendwie mit Israel in Verbindung bringen läßt. Ich finde, man sollte sich von der Bedienung solcher Tabus fernhaften.


Ich bediene keine Tabus, ich wundere mich nur über diese interessante Aussage:

brakbekl hat geschrieben:... glaubt man "die Juden" nicht wiederzukennen und fühlt sich unangenehm an den 3. Sittenkomplex erinnert und es schwant einem der Gedanke, daß Ethik vielleicht doch etwas mit Geographie zu tun hat.


Ich muß ja annehmen, daß du den Aufsatz wenigstens überflogen hast. Dann dürfte eigentlich klar sein, daß es nicht um die Zeit zwischen 1933 und 1945 geht, sondern um etwas länger vergangene Zeiten. Daß in der Antike weder in Germanien noch bei den Inkas und Majas Juden ansässig waren, glaubte ich nicht besonders bemerken zu müssen. Dein Sätzchen über Ethik und Geographie läßt nicht darauf schließen, daß du genau weißt, was du liest und was du schreibst.
Ich habe dir nicht Nazitum vorgeworfen, sondern mangelndes Textverständnis. Daß hin und wieder schon das eine zum anderen geführt hat, will ich hier gar nicht thematisieren.

Im übrigen ist es selbstverständlich, daß öffentliche Aufsätze auch öffentlich diskutiert werden können. Nur ist ebenso selbstverständlich, daß nicht jeder Autor auf jede Patzigkeit mit ekstatischem Jubel reagiert.
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Re: Appollonios Aufsatz

Beitragvon Brakbekl » Di 11. Sep 2012, 11:14

Sie begingen am hellen Tage und mitten in der Stadt Morde, mischten sich besonders an Festtagen unter das Volk und erstachen ihre Gegner mit kleinen Dolchen, die sie unter ihrer Kleidung versteckt trugen.


... um es dingfest zu machen, Apollonios, bei diesem Satz u. anderen Stellen fühlte ich mich erinnert an Praktiken des 3. Sittenkomplexes ..... Das erinnert durchaus an den Nadelstich-Terrorismus heutzutage. Vielleicht lese ich die falschen Bücher über das Judentum, aber bei allem was ich bisher las, - und das ist nicht wenig -, kann ich mich nicht an Aufforderungen zu solchem Verhalten erinnern.

Ich wollte Dich, Apollonios, übrigens nicht böse angehen mit diesem Thread, sondern nur auf den Aufsatz hinweisen, den ich selbst ganz gut finde, und durchaus zur Lektüre empfehle ...


Gruss
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Re: Appollonios Aufsatz

Beitragvon Apollonios » Di 11. Sep 2012, 12:11

Das ist, wie aus meinem Aufsatz hervorgeht, ein Josephus-Zitat und beschreibt die Sikarier. Daß es sich bei diesen um eine terroristische Organisation handelte, steht in dem Aufsatz auch.

:roll:
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Re: Appollonios Aufsatz

Beitragvon Brakbekl » Di 11. Sep 2012, 12:52

Apollonios hat geschrieben:Das ist, wie aus meinem Aufsatz hervorgeht, ein Josephus-Zitat und beschreibt die Sikarier. Daß es sich bei diesen um eine terroristische Organisation handelte, steht in dem Aufsatz auch.

:roll:


ich wollte ja nur das Verständnis für meine obige Assoziation vermitteln und wecken. Die ist an diesem Orte nämlich legitim und nicht weit hergeholt. Der Terror als Methode hat eben nicht nur eine Heimat.

Gruss gruss
Zuletzt geändert von Brakbekl am Di 11. Sep 2012, 13:41, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Appollonios Aufsatz

Beitragvon Willimox » Di 11. Sep 2012, 12:59

Immerhin, gleich zweimal 1richtig geschriebener Name:

... um es dingfest zu machen, Apollonios, bei diesem Satz u. anderen Stellen fühlte ich mich erinnert an Prktiken des 3. Sittenkomplexes ..... Das erinnert durchaus an den Nadelstich-Terrorismus heutzutage. Vielleicht lese ich die falschen Bücher über das Judentum, aber bei allem was ich bisher las, - und das ist nicht wenig -, kann ich mich nicht an Aufforderungen zu solchem Verhalten erinnern.

Ich wollte Dich, Apollonios, übrigens nicht böse angehen mit diesem Thread, sondern nur auf den Aufsatz hinweisen, den ich selbst ganz gut finde, und durchaus zur Lektüre empfehle ...

Brakbekistanier kümmert sich/schert sich - wie man öfter sieht - kaum um filigrane Details in fremden und eigenen Elaboraten. Aber er kämpft unentwegt und voller Hingabe für freies Assoziieren und das, was ihm - parallel zum Aufbau eines vierten Sittenkomplexes - vor allem historisches Anliegen und familiärer Auftrag ist:

Es gibt Dinge, die heute nachdrücklich gesagt werden müssen, weil inter molles (Appeaser) magna concordia - und das ist die Gewaltherrschaft in den Ländern des 3. Sittenkomplexes. Es ist gut, daß die Amerikaner uns 1945 mit Waffengewalt von der Herrschaft einer Partei befreit haben. Ich will nicht, daß sich meine Kinder im Nachhinein anhören müssen, wir hätten nichts gemacht.
http://www.e-latein.de/phpBB/viewtopic.php?f=11&t=37648&p=274322&view=show#p274322

Bild

Kollateralnutzen:
Wer solcherlei Thor-Texte auf Konsistenz, akzeptable Fremdwahrnehmung, genaues Zitieren und andere Basiselemente ordentlicher Argumentation abklopft und Mängel markiert, der ist dann schnell zu brandmarken als Appeaser und Feind der Wahrheit, welche wir schulden - uns, unsren Kindern und Kindeskindern.
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Re: Appollonios Aufsatz

Beitragvon Brakbekl » Di 11. Sep 2012, 13:06

Willibald - willst Du Brakbekl-Forscher werden? Ich kann Dir noch Material verkaufen... ;-)
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Re: Appollonios Aufsatz

Beitragvon Willimox » Di 11. Sep 2012, 13:20

Merkantile Interessen werden von mir nicht bedient,
Bulemisches allerorten umsonst zu finden,
die Frage ist eher, warum sich Rezipienten
mit Wirrsinn und Unappetitlichem abgeben.


ganz umsonst.

;-)
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Re: Appollonios Aufsatz

Beitragvon Brakbekl » Di 11. Sep 2012, 13:51

Willimox hat geschrieben:Merkantile Interessen werden von mir nicht bedient,
Bulemisches allerorten umsonst zu finden,


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... frag mich jetzt, ob Du Polemisches oder B(o)ulimisches meinst? Bin übrigens der Meinung, Willimox, daß wir Kritik soweit Raum geben sollten, als sie von der Sache her begründet ist. Es geht ja nicht darum, daß wir uns als Personen anätzen. Ändern können wir uns nicht. Wir sollten aber unsere doch unterschiedliche Wahrnehmung der Dinge achten. Meine Sache mit dem Verkauf war ein Witz!
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